Anfrage: Sofortige Unterstützung der Bocholter Wirtschaft bei der notwendigen Energiewende

Gremium: Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus am 20.09.2022

laut diverser Presseartikel planen die Bocholter Stadtwerke zusammen mit einem Verbund von weiteren lokalen Strom- und Gasanbietern einen Solarpark auf Ackerland zu errichten. Aus Sicht von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wäre es deutlich nachhaltiger, bereits vorhandene Dachflächen von Bocholter Unternehmen zu verwenden und somit wichtiges Ackerland für die landwirtschaftliche Nutzung zu erhalten. Durch den Eigenverbrauch können Kosten durch massiv gestiegene Gaspreise reduziert werden und ggfs. werden durch den Verkauf überschüssig erzeugter Energie Einnahmen generiert.

Für den kommenden Ausschuss wünschen wir uns daher Antworten auf folgende Fragen:

  • Ist ein Energiespeicher im I-Park Bocholt geplant, in den die ansässigen Unternehmen überschüssigen Strom einspeisen und bei Bedarf abrufen könnten? Ein entsprechender Speicher unter Verwaltung der Bocholter Stadtwerke könnte die Bocholter Wirtschaft unterstützen und zusätzlich eine Einnahmequelle für die Bocholter Stadtwerke werden.
  • Unterschiedliche Unternehmen berichteten BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN davon, dass sie nicht genügend Unterstützung dabei erhalten würden, ihre noch freien Dachflächen mit zusätzlichen Solarflächen aufzurüsten. Vor allem wenn es um die Möglichkeit geht überschüssigen Strom zu produzieren, fehlen vielerorts die Angebote für die Unternehmen diesen wirtschaftlich lohnenswert an die Bocholter Stadtwerke veräußern zu können. Dies führt dazu, dass viele Unternehmen sich auf den eigenen Eigenbedarf beschränken und nicht das Ziel verfolgen lokalen regenerativen Strom zu produzieren, den andere Unternehmen über die Bocholter Stadtwerke abnehmen könnten.
  • An wen müssen sich Unternehmen in Bocholt wenden, wenn Interesse besteht eine Fläche für ein Windkraftwerk oder einen Windpark selber oder in einer Gemeinschaft zu nutzen? Wo findet man die richtigen Ansprechpartner*innen, Informationen zum Kosten-Nutzen- Verhältnis, Partnerunternehmen für die Umsetzung und Fördermittel? Haben die Bocholter Stadtwerke Pläne weiteren Wind-Strom vor Ort einzukaufen und in den zukünftigen Strommix einzubinden und entsprechend zu verkaufen?
  • Gibt oder gab es bereits Ideen und Projekte in Bocholt Wind- und/oder Solar-Parks mit der direkten Beteiligung von Bürger*innen und/oder Unternehmen zu realisieren?
  • Gibt es Angebote für landwirtschaftliche Betriebe Abwärme aus eigenen Biogasanlagen an die Bocholter Stadtwerke zu verkaufen oder diese in das Bocholter Netz einzuspeisen?
  • Gibt es bereits Prüfungen oder Anfragen aus der Wirtschaft zur Idee einer Energie-Genossenschaft für den Bocholter I-Park zu gründen?
  • Wie und wann werden Wirtschaftsunternehmen Informationen zur Verfügung gestellt, aktiv die Energiewende in Bocholt mit zu gestalten um zusätzlich neue potentielle Einnahmen zu generieren?

Diese Ansätze könnten die Wirtschaft mit günstigem nachhaltigem Strom versorgen und gleichzeitig eine zusätzliche und zukunftsorientierte Einnahmequelle für die Bocholter Stadtwerke werden. Es besteht aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine sofortiger Handlungsbedarf die Energiewende voran zu bringen und viele Unternehmen in Bocholt sind bereit dazu.
Die Stadt Bocholt sollte sich verpflichten jetzt weitere Angebote zu schaffen, die unsere Wirtschaftsunternehmen langfristig stärken.

Ansprechpartner:
Jens Grotstabel und Stefan Iding