Antrag: Aufnahme einer Planung am „Alternativstandort Volksbank Lowick“

Gremium: Ausschuss für Planung, Bau und Verkehr am 07.12.2022

Seit Jahren gibt es Überlegungen, in Lowick einen Vollversorger in angemessener Größe zu etablieren.
Die zwischenzeitliche Schließung des vorhandenen Edeka-Marktes erhöhte den Druck, Planungen zur Umsetzung dieser Maßnahme aufzunehmen.

Viele Lowicker*innen sehen einen Vollversorger neben dem schon vorhandenen Discounter als notwendigen Bestandteil der Grundversorgung in Lowick und Liedern.

Am 23.06.2021 wurden im AS für Planung, Bau und Verkehr die Beschlüsse zur Änderung des Flächennutzungsplans und zur Einleitung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes gefasst.

In dem Zeitraum Ende 2020 bis zur frühzeitigen Offenlage hat es erhebliche Änderungen der Faktenlage gegeben.

So wurde in 2021 bekannt, dass die immer schon als Alternativfläche gehandelte Fläche an der Volksbank in Lowick sehr wohl für die Entwicklung als Standort für einen Vollversorger zur Verfügung steht.

Die Umsetzung des Vorhabens „Vollsortimenter in Lowick“ am Alternativstandort ist also nicht nur sehr realistisch, sie ist für die Menschen in Lowick auch deutlich weniger belastend.

Der Standort an der Volksbank bietet deutlich mehr Vorteile als der Altstandort:

1.) Die Streuobstwiese muss nicht für den Bau eines Parkplatzes in Anspruch genommen
werden

Damit bleibt eine ökologisch wertvolle Fläche, welche als Ausgleichsmaßnahme für das Baugebiet Bocholt West geschaffen wurde, erhalten. Ökologische Ausgleichsflächen können nur überplant werden, wenn es absolut keine Alternative dazu gibt. Das ist in Lowick nicht der Fall!
Es wäre ein fatales Zeichen für den Klima- Umwelt- und Naturschutz in Bocholt, sollte hier eine ökologische Ausgleichsfläche überplant werden, obwohl es eine deutlich bessere Alternative gibt.

2.) Die Verkehrssituation auf Höhe des Altstandortes ist schon jetzt prekär.
Auch bei der Erarbeitung des Mobilitätskonzeptes für Bocholt, ist die enge und unübersichtliche Verkehrssituation beanstandet worden.
Die Werther Straße ist eine der Hauptverkehrsachsen ins Bocholter Zentrum. Auch wird sie von Schulkindern und Kitakindern genutzt.
Kund*innen aus dem Westen – Liedern/Werth, aus dem Norden – Thonhausenstraße sowie aus dem Süden – Pannemannstraße müssen durch den Ortskern Lowick um an die östliche Seite des Ortsteils zu gelangen – Altstandort. Bei einer deutlich größeren Verkaufsfläche als früher bedeutet das auch deutlich mehr Verkehr im Ortsteil Lowick/Werther Straße. Kund*innen aus Westen, Norden und Süden müssten den Ortsteil nicht mehr durchfahren wenn am westlichen Rand von Lowick ein Vollversorger entstehen würde.

3.) Der Schutz der Anwohner*innen vor Belästigung ist am Alternativstandort deutlich höher als am Altstandort
Schon allein durch die enge Bebauung am Altstandort. Sind die Planungen für einen deutlich größeren Einkaufsmarkt doch mit einem deutlich größeren und höheren Gebäude, als es bisher der Fall ist, verbunden.

4.) Der Standort Volksbank ist seit 2018 im Einzelhandelskonzept aufgeführt
Auch gehört der Standort an der Volksbank zu 100% zum Allgemeinen Siedlungsbereich, was bei dem Altstandort nicht der Fall ist.

Es hat sich eine Interessensgemeinschaft gebildet, die sich für den Erhalt der Streuobstwiese einsetzt und den Alternativstandort an der Voba unterstützt. Lowicker*innen haben ihre Belange während der frühzeitigen Offenlage eingereicht. Auch wurden bereits juristische Schritte gegen die Umsetzung der Maßnahme am Altstandort öffentlich angekündigt.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beantragen die Aufnahme von Planungen für den Alternativstandort „Volksbank“ aufzunehmen.

Uns ist bewusst, dass schon viel Zeit und Geld in die Planungen am Altstandort investiert
worden ist.
Die Planungen befinden sich jedoch in einem sehr frühen Stadium und solange der Bebauungsplan nicht verabschiedet ist (Satzungsbeschluss) kann er geändert werden. Bei der erheblich geänderten Faktenlage zu dieser Maßnahme, muss eine Ruhestellung oder eine Aufgabe der Planungen zum Altstandort erwogen werden.
Die GRÜNEN möchten eine für die Lowickerinnen optimale Lösung. Mit bedacht werden muss auch die Tatsache, dass sich durch den wachsenden Widerstand der Menschen, die Maßnahme „Vollsortimenter in Lowick“ zeitlich deutlich verzögern wird. Das ist bei einer Aufnahme von Planungen am Alternativstandort nicht zu erwarten.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sind überzeugt, dass eine zügige Aufnahme alternativer Planungen am Volksbank Standort zu einer deutlich schnelleren Etablierung eines Vollversorgers in Lowick beitragen. Den Lowickerinnen ist es sehr wichtig einen Vollversorger in der Nähe zu haben.

Wenn bei der Umsetzung auch
• die Verkehrssituation entschärft werden kann,
• die Streuobstwiese erhalten bleibt und
• die Belästigung der Anwohner*innen deutlich geringer ist als am Altstandort,
wird es auf wenig Verständnis der Menschen stoßen, sollte die realistische und deutlich bessere Alternative am Standort Volksbank nicht umgesetzt werden.

Ansprechpartner*innen:
Monika Ludwig, Trudis Heisterkamp, Stefan Iding, Annette Grümer-Weyers, Jan-Felix Hardebusch und Olaf Heisterkamp

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