Antrag: Durchführung von Raumluftmessungen zur Ermittlung des Schadstoffgehaltes in Klassenräumen der Alber-Schweizer-Realschule

Gremium: Betriebsausschuss Gebäudewirtschaft am 15.11.2023

Hiermit beantragen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zusätzlich zu ihrer Anfrage vom 30.08.2023 Raumluftmessungen zur Ermittlung des Schadstoffgehaltes, insbesondere des Asbestgehaltes in Klassenräumen der Albert-Schweizer-Realschule sowie die anschließende Veröffentlichung der Ergebnisse der Messungen.

Begründung:
Eine Anfrage der Grünen zur Asbestbelastung in Bocholter Schulen vom 30.8.2023 an den Schulausschuss wurde verständlicherweise in die nächste Sitzung des Betriebsausschusses Gebäudewirtschaft am 15.11.2023 verschoben.
In der Schulausschusssitzung vom 26.9.2023 kam das Thema Asbestbelastung an der Albert Schweizer-Realschule kurz zur Sprache und es wurde die Information gegeben, dass die Situation geprüft sei und keine Bedenken bestünden.
(Zitat aus dem Protokoll der Schulausschusssitzung vom 26.9.2023, nachzulesen im Ratsinformationssystem der Stadt Bocholt: „Frau Licht erkundigt sich nach der derzeitigen Situation an der Albert-Schweitzer-Realschule, u.a. der Nutzbarkeit der Räume vor dem Hintergrund, dass Asbest verbaut wurde. Herr Lueg sagt, dass die Räume nicht aus der Nutzung genommen seien. Die Situation sei geprüft und es bestünden keine Bedenken. Herr Waschki ergänzt, dass Asbest, so lange er gebunden ist, keine Gefahr darstelle. In vielen städtischen Gebäuden sei Asbest verbaut. Diese könnten kurzfristig nicht aus der Nutzung genommen werden. Gewisse Vorgaben seien bei der Nutzung einzuhalten.“)
Inzwischen aber wurden am 27.10.2023 während des laufenden Unterrichts Bauarbeiten am Schulgebäude der Alber Schweizer Realschule durchgeführt. Es standen „Vorsicht Asbestfasern“ -Schilder auf dem Schulhof und Arbeiter mit Masken waren tätig. Diese Aufsteller waren für alle sichtbar auf dem Schulhof aufgestellt.

Verständlicherweise haben diese Bauarbeiten zu großen Sorgen auf Seiten der Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte geführt. Die Antwort des Betriebsausschusses Gebäudewirtschaft, es habe sich lediglich um Routinevorschriften gehandelt, und es habe zu keiner Zeit eine Gefährdung der Gesundheit von Schüler*innen Lehrer*innen vorgelegen, ist als nicht evidenzbasierte Behauptung einzustufen und kann die Sorgen aller Beteiligten nicht beseitigen, vor allem da nach unserem Kenntnisstand die Wände in der Albert Schweizer Realschule marode sind, der Putz bröckelt und teilweise größere Löcher klaffen.
Auch aus diesem Grund sind die Sorgen verständlich und ernst zu nehmen. Asbestbelastung einer Schule ist besonders problematisch, da Schüler*innen gezwungen sind, mindestens 6 Stunden täglich in der Schule zu verbringen. Es muss Gewissheit darüber geschaffen werden, dass über 600 Schüler*innen und die Lehrkräfte sicher vor Asbestbelastung der Luft sind.

Die Stadt Bocholt muss durch unabhängige Luftmessungen und Offenlegung der Ergebnisse ihrer Pflicht nachkommen, zu gewährleisten, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung der Gesundheit von Kindern und Lehrkräften besteht.

Ansprechpartner*innen:
Annette Grümer-Weyers, Bärbel Trauthig, Christoph Viße, Jan Felix Hardebusch und Monika Ludwig,