Positionspapier zum Rahmenplan Nord

Die Ortsmitgliederversammlung der Bocholter GRÜNEN hat auf einer außerordentlichen OMV am 23.08.2022 folgendes beschlossen:
Die Bocholter GRÜNEN haben bisher den Bau des äußeren Ringes – genannt „Nordring“ – konsequent abgelehnt. Die Planung von neuen Baugebieten im Bocholter Norden erfordert eine Umorientierung.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unterstützen den Bau des Westringes III u. IV mit der
mittelfristigen Option zur Landesstraße umgewidmet zu werden. Wir sehen darin eine deutliche Entlastung der Anwohner*innen der Dinxperloer Straße und unterstützen den geplanten Umbau der Dinxperloer Straße zu einer Fahrradstraße.
Den Bau des Nordrings I können wir in der geplanten Form nicht zustimmen.
Zur Erschließung der Baugebiete – z. B. Eschkante – braucht es nur eine Erschließungsstraße,
beispielsweise in Form einer Anliegerstraße. Die starken Eingriffe in die Umwelt, Natur und dem Klimaschutz, welche durch die oben aufgeführten Maßnahmen erfolgen, müssen konsequent ausgeglichen werden.

  • Die Quartiere müssen klimaneutral sein.
  • Wärme und Energie müssen lokal bzw. regional erzeugt werden.
  • Technologien wie PV–Anlagen, Kalte Nahwärmenetze ermöglichen das.
  • Ein Beispiel ist das Baugebiet „In de Brinke“ in Warendorf.

Nur wenn wir konsequent erneuerbare Energien nutzen, die auch lokal/regional erzeugt werden, können wir in Zukunft Wohnen bezahlbar halten. Alle Planungen von Maßnahmen, die den Rahmenplan Nord betreffen, müssen auf ihre Auswirkungen auf das Klima und die hitzeresistente Stadt überprüft werden.
Eine regelmäßige Überprüfung des Bedarfs an Wohnraum muss erfolgen.
Für uns GRÜNE hat der Schutz der Natur, des Klimas und des alten Baumbestandes absoluten Vorrang. Der Grüngürtel (Nordpark) muss unbedingt erhalten bleiben. Eine rote Linie bildet für uns GRÜNE die Trassenführung über den Hemdener Weg hinaus.
Abstimmungsergebnis: 11 Ja; 2 Enthaltungen; 0 Nein

Weitere Erläuterungen zum Grüngürtel
Beim Nordringstück zwischen Hemdener Weg und Adenauerallee handelt es sich um einen über
Jahrzehnte natürlich gewachsenen Wald.
Das Zerstören eines natürlich gewachsenen Waldes ist in Zeiten des Klimawan-dels nicht zu verantworten. Diese Bäume sind gegenüber Trockenheit und Hitze verhältnismäßig gut bzw. besser gewappnet als von Menschen gepflanzte Bäume.
Wie anfällig Neuanpflanzungen sind, zeigen die erfolglosen Bemühungen an der sogenannten Spange (Teil des geplanten Nordrings) zwischen Barloer- und Burloer Weg die neu gepflanzten Bäume am Leben zu erhalten.
Bereits die zweite Generation von Bäumen an der Spange zwischen Burloer- und Barloer Weg ist
eingegangen!
Der Klimawandel bringt immer größere Hitze- und Trockenzeiten mit sich und hat eine immer stärkere Erhitzung der Innenstädte zur Folge.
Gerade an Tagen, an denen die Hitze 30 Grad und mehr erreicht, zieht es die Menschen in Parks, an Flüsse und Seen, dort kann es bis zu 10 Grad kühler sein. Besonders in der Stadt sind deshalb grüne Rückzugsräume wichtig.
Auf der Trasse zwischen Adenauer Allee und Hemdener Weg stehen Bäume, die deutlich älter als 70 Jahre sind. Folgt man gängigen Aussagen der Wissenschaft, so speichert eine 80jährige Buche durchschnittlich eine Tonne CO2. D.h. um diesen hohen klimatischen Wert zu kompensieren, müssten 80 junge Buchen gepflanzt und ausreichend gewässert werden.

Dieses Positionspapier ist Teil des Protokolls der OMV am 23.08.2022.

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