Im Rahmen des sehr erfolgreichen ersten Bocholter CSD bestand für uns die Möglichkeit, uns an einer Podiumsdiskussion zu politischen Fragen rund um LGBTQIA+Themen zu beteiligen. Einer entsprechenden Einladung der CSD-Organisatoren sind wir gerne nachgekommen. Ich persönlich hatte die Ehre, zusammen mit MitstreiterInnen anderer Parteien auf der Bühne Rede und Antwort zu – teils auch sehr kritischen – (Nach-)Fragen Stellung zu nehmen.

Im Vorfeld des CSD wurde in den sozialen Medien viel Hass geschürt. Allein dieser Umstand macht deutlich, warum wir den CSD auch in Bocholt brauchen. Wir als BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN stehen zu 100 % an der Seite der Menschen, denen dieser Hass und diese Ausgrenzung in den sozialen Medien, aber auch im täglichen Leben, entgegenschlägt. Dies haben wir mit unserer CSD-Fußgruppe sowie unserem Info-Stand auch aktiv deutlich gemacht.

Im Rahmen der Podiumsdiskussion ging es dann insbesondere um die politische Verantwortung sowie um das unterschiedliche Engagement der Parteien. Für uns konnte ich als Hausaufgabe mitnehmen, das LGBTQIA-Themen nicht nur in Partei- und Wahlprogramme auf Bundesebene relevant sind, sondern auch auf kommunaler Ebene einfließen müssen. Sichtbarkeit vor Ort ist ein wesentlicher Punkt, um Hass und Hetze entgegenzutreten und damit die berechtigten Forderungen der LGBTQAI+ – Community zu unterstützen.

Für uns von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN ist es nun wichtig, den ersten Bocholter CSD als Beginn eines nachhaltigen Prozesses zu sehen, der durch den Austausch mit VertreterInnen der LGBTQAI+ – Community gespeist wird. Hierzu habe ich die Einladung ausgesprochen, zu uns in die öffentlichen Fraktionssitzungen zu kommen, um gemeinsam – ggf. auch mal kleinteilig und im Detail – nach Optimierungsmöglichkeiten für queere Anliegen in Bocholt zu suchen.

Nun gilt es zunächst, bei der bevorstehenden Kommunalwahl den Rat der Stadt Bocholt so zu gestalten, dass queere Rechte dort auch in Zukunft als solche betrachtet, gefördert und ausgebaut werden. Insofern ist nun der Wähler gefordert, durch aktive Wahlbeteiligung den aktuell aufkommenden Strömungen von Intoleranz und Ausgrenzung Einhalt zu gebieten.
Michael Jansen
Fraktionssprecher
